Anna Göldi wurde als „Vergifterin“ (Hexe) gefoltert und 1782 in Glarus hingerichtet. 2008 erkannte der Landrat des Kantons Glarus auf Justizmord und rehabilitierte die Hingerichtete. Anna Göldi soll als Symbolfigur gegen Ungerechtigkeit weiterleben. In diesem Sinne schrieben die Anna-Göldi-Stiftung und ein Glarnerisches Komitee 2013 einen anonymen Wettbewerb zur Realisierung eines Mahnmals aus. Die Jury nominierte 3 Eingaben, und nach Einbezug des Kantonsbaumeisters, der kantonalen Denkmalpflege und der Gerichtspräsidenten in die Beratung fiel der Entscheid einstimmig auf das Projekt DETT OBE SCHIINT ES LIECHT. Im Dachgeschoss des (denkmalgeschützten) Gerichtshauses von Glarus sind tagtäglich, Tag und Nacht, die zwei nordwestlichen Eckfenster von innen her erleuchtet. Unten neben dem Trottoir lenkt eine Texttafel den Blick zu den Lichtern empor. „Der Entscheid der Jury für die diskrete, doch berührende Inszenierung ist auch ein Entscheid gegen die Kommerzialisierung und gegen die Vereinnahmung eines Schicksals als Touristenattraktion.“ (Tina Cieslik in TEC21 vom 12. Dezember 2014)
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