«Ich möchte einerseits von Verschiebungen des Standpunktes in
Bezug auf visuelle Wahrnehmung sprechen und auch von Standpunktverschiebungen betreffend künstlerischem Erleben» so Roland Werro in der Kunsthalle Bern, 1959.
Mit den Tütschis, knapp 300 Holzquader mit einer Grösse von je 39 x 12 x 12 cm, aus dem Nachlass des im Jahr 2018 verstorbenen Künstlers hat die Künstlerin Pia Heim im Sept. 2021 temporäre Versammlungsorte im öffentlichen Raum Berns realisiert und damit Fragen nach Autorschaft, Aneignung und dem Umgang mit Nachlässen gestellt.
Pia Heim hat das Downsyndrom, das es ihr erschwert, sich am Kunstbetrieb zu beteiligen. Die Künstlerin unterscheidet sich nicht nur durch Geschlecht und Alter sondern vor allem durch ihre marginalisierte Position von Roland Werro.
Indem sie sich sein Werk aneignet, werden Wertekriterien hinterfragt. Die Intervention wurde von Francesca Marconi fotografisch festgehalten und von Matthias Frehner, der Roland Werro gut gekannt hat, begleitet.