Ein um die eigene Achse gedrehter Kornspeicher.
Im Dorfzentrum von Binn steht ein alter Kornspeicher mit seinen drei nach Osten, Süden und Westen gerichteten Fassaden, deren Lärchenholz im Lauf der Jahrhunderte von der Sonne verfärbt wurde. Einzig die dem Licht nur wenig ausgesetzte Nordseite blieb von dieser Färbung verschont. Badel/Sarbachs künstlerischer Akt besteht darin, das Gebäude um 180 Grad zu drehen. Damit wird seine Nordseite dem vollen Sonnenlicht ausgesetzt und «gebräunt». Dieser umgedrehte Speicher irritiert den Blick und lädt dazu ein, anhand der allmählichen Bräunung des Holzes das Verrinnen der Zeit zu beobachten und zu erleben. Durch die Rotation des Bauwerkes um seine eigene Achse verändert das Künstler-Duo die Landschaft in subtiler Weise, ohne etwas hinzuzufügen oder zu entfernen. Ihre dissidente Geste stellt den Konformismus in Frage und hebt auf fröhliche Weise die Ordnung der Dinge auf.