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Zeitreise

Eine funktionstüchtige Telefonkabine auf 116% vergrössert.
Nach dem Zufallsprinzip klingelt das Telefon 16 mal pro Tag. Wer den Hörer abnimmt, ist mit einer sprechenden Uhr aus einem andern Land, einer anderen Zeitzone verbunden.
Die durch die PTT unterhalten Kunstinstallation wurde im Zuge der Privatisierung zur Swisscom aus Spargründen abgestellt. Eine folgende Uminterptretation mit Einwilligung der Swisscom durch EH wird seither durch die Swisscom nicht mehr unterhalten. Die Arbeit ist vandalisiert und hat zu diversen Vorstössen zur Wiederherstellung bis zur vollkommen Entfernung geführt. Eine Lösung ist bisher nicht möglich, weil sich die Swisscom nicht in der Verantwortung fühlt.
Das ganze ist ein Lehrstück für Kunst im öffentlichen Raum und auch über den Umgang mit durch einen Staatsbetrieb (PTT) bestellter und bezahlter Kunst, die durch Privatisierung zur Swisscom die mitgelieferte Kunst vernachlässigt.
Siehe dazu auch den Artikel in Hochparterre / Beilage Nr 8 / 2004

1995
Aarbergerstrasse 94
CH-2502 Biel BE
Generaldirektion PTT, Bern
PTT Bern
Eric Hattan
Andry + Partner
Eingeladener Wettbewerb

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_Kunst und Bau, Ein Spannungsfeld, Kantonale Kommission für Kunst und Architektur des Kanton Bern, Andreas Fiedler; Stämpfli Verlag Bern
_Bieler Tagblatt, 29.09.2000 / Ressort Kultur / Annelise Zwez
_ Hochparterre Beilage Nr 8 / 2004

Kunstwerk(e)

Zeitreise (1995)
Hattan Eric
Andere
Eine Telefonkabine auf 116% vergrössert.
Die Wirkung, der in ihren Grössenverhältnissen leicht veränderten Telefonkabine aus dem Jahre 1965 als des damals ältesten noch betriebstüchtigen Modells vor dem Gebäude ist subtil und äussert sich angesichts des monumental wirkenden Fassade vorerst in einer leichten Irritation. Die Benutzung der Apparatur führte weiter: der Hörer lag merkwürdig in der Hand, der Geldschlitz war zu gross für unsere Münzen, (die Funktion als Telefon wurde mittels einer Taxcard gewährleistet), die Telefonbücher bestanden aus leeren Seiten: Gewohnheiten wurden in Frage gestellt. Das wichtigste Element des Werkes war jedoch nicht sichtbar: wer dem 16x pro Tag nach dem Zufallsprinzip ausgelösten öffentlichen Klingeln Folge leistete, wurde mit einer sprechenden Uhr aus einer anderen Zeitzone verbunden. Via Satellitennetz erfolgte somit nochmals der Hinweis auf die Relativität von Zeit und Ort, falls ein Passant den Hörer abnahm.
Hardware: Metal, Kunststoff, Glas; Software: Computer / Satellitennetz
Konzept, Objekt, partizipative Installation
200 Kg
ca
24h / 24h
renovationsbedürftig

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