Die Idee: Mittels des Fadens aus dem Knäuel, den Ariadne an Theseus verschenkt hat, findet dieser wieder den Weg zurück aus dem Labyrinth des Minitaurus. Wir nehmen Knäuel und Faden als Sinnbilder für die Insassen, die daran erinnern sollen, dass es einen Weg hinaus ins normale Leben geben kann. Die künstlerischen Interventionen bestehen aus zwei Teilen: In den drei nicht zugänglichen Lichtinnenhöfen liegt je ein roter Fadenknäuel. In den fünf Ess- und Aufenthaltsräumen ist der abgewickelte Faden in unterschiedlichen Darstellungen zu sehen. Um den Zeichnungen des Fadens eine verspielte Note zu geben, bilden die linearen Darstellungen Motive aus möglichen Traumwelten von Insassen und Personal: die Palmeninsel, das Coupé, Adler und Kondor, der Drache, die Hamsa (Hände der Fatima). Die drei letzteren stehen nicht zuletzt auch für weitere Kulturkreise. Die Techniken: Die fünf linearen Wandzeichnungen sind in den Sichtbeton eingefräst, mit rot eingefärbtem Epoxydharz verfüllt, geschliffen und wie der Rest der Wände mit einem hydrophoben Anstrich versehen. Die drei Fadenknäuel sind ebenfalls aus rot eingefärbtem Epoxydharz, mit Glasfaser verstärkt und am Boden befestigt. Wandzeichnungen und Knäuel entsprechen den rigorosen Sicherheitsbestimmungen für das Gebäude; sie sind ein minimaler Eingriff in die Architektur und bilden zudem einen Kontrast zu den grünen Böden des ersten Stockes.
Nicht öffentlich zugänglich. Beim Gebäude handelt es sich um eine Strafvollzugsanstalt mit hohen Sicherheitsstufen. Die künstlerischen Interventionen nehmen Bezug auf den Zweck des Gebäudes, auf die Insassen und die Architektur.