Werkeingaben >

Diffusion

«Diffusion» ist als weitere und jüngste Etappe des «Kulturweg Limmat» entstanden.
Die Arbeit ist in einem rund 25 Meter langen Zufluchtsstollen der unvollendeten Zivilschutzanlage «Stein» der Stadt Baden installiert. Der Atombunker zum Schutz der Stadtbevölkerung war ein riesiges Bauvorhaben. Während des Kalten Kriegs wurde zwischen 1960 und 1965 rund ein Drittel der Anlage im Untergrund zwischen der Altstadt und dem Autotunnel fertiggestellt, bevor die Bauarbeiten abgebrochen wurden. Nur noch wenige Relikte wie der Stolleneingang an der Treppe, welche die Badener Altstadt mit dem Theaterplatz verbindet, erinnern im Stadtbild noch an die Zivilschutz-Vision, die aufgrund der unbekannten atomaren Gefahr von aussen hätte vollständig Realität werden sollen. Gemäss den Berechnungen der Ingenieure hätte die unterirdische Anlage mitunter aufgrund ihrer komplexen Bauweise die Energie der Druckwelle einer Atombombe zerstreuen und damit die Bevölkerung schützen sollen.

2017
Theaterplatz / Kronengasse
47.473972, 8.309250 (Breitengrad, Längengrad)
CH-5400 Baden AG
Stiftung Kulturweg Baden-Wettingen-Neuenhof (Kulturweg Limmat)
Christoph Brünggel

Zum Vergrössern klicken

Kunstwerk(e)

Diffusion (2017)
Brünggel Christoph
Installation
900 horizontal geschichtete Stahlrohre unterschiedlicher Länge bilden ein poröses Tor, hinter dem fünf Neon-Lichtröhren angebracht sind. Die wabenartige Struktur lässt nicht alle Blickwinkel auf das Lichtobjekt zu. Sie verschliesst einem beim Näherkommen den Blick auf das Ganze und lässt einem durch einzelne Rohre blickend lediglich Details der Lichtskulptur erhaschen. Vollumfänglich nur frontal aus Distanz sichtbar, bleibt das Objekt – analog zur atomaren Gefahr – partiell eine Unbekannte.

Die Neonlicht-Form visualisiert ein Schallwelle und hängt in der sonst gänzlichen Dunkelheit der Bauruine. Die durch feinste Druckwellen erzeugte Form wurde mithilfe eines Messgeräts im Tonstudio festgehalten. Sie verweist auf die atomare Druckwelle und auf die unbekannte Gefahr von aussen – aktiviert aber gleichzeitig durch die widersprüchliche Positionierung im Inneren des Atombunkers Gedanken nach Formen der inneren Bedrohung und begreift Angst als Konstante unseres Daseins.
Glas, Neon, Stahl
Installation
800kg
4.0 x 1.8 x 2.0m
Die Arbeit ist öffentlich / frei zugänglich. Sie befindet sich in 5400 Baden am Treppenweg, der von der Kronengasse (Altstadt) zum Theaterplatz hinaufführt.

Standort: 47.473972, 8.309250 (Breitengrad, Längengrad))

https://www.google.ch/maps/place/47°28'26.3%22N+8°18'33.3%22E/@47.473972,8.3087028,19z/data=!4m5!3m4!1s0x0:0x0!8m2!3d47.473972!4d8.30925
hervorragend

Zum Vergrössern klicken