Beschreibung
Internationaler offener Wettbewerb für interdisziplinäre Projektteams von Landschaftsarchitekten/-innen mit Architekten/innen und Künstler/innen. Gesucht waren Konzepte für vernetzte, Identität stiftende Freiräume mit hoher gestalterischer Qualität und Lösungen, welche den Transformationsprozess im neuen Stadtteil erfahrbar machen.
Identifikationspunkt im prämierten, ausgeführten Projekt ist der stark mit Blei verseuchte ehemalige Schiesshügel, der sogenannte «Baumtopf», ein hintergründiges «Denkmal für den Umgang mit Altlasten» mit dem total eingemauerten unzugänglichen Robinienwäldchen.
Komplementär dazu schwebt zwischen den Baumkronen das 170 Meter lange, blau leuchtende Leutschenlicht. Die zusammen mit dem "Baumtopf" als «städtebauliche Rauminstallation» entwickelte Lichtinstallation ruft den hier unter der Oberfläche kanalisiert begradigten Leutschenbach in Erinnerung. Dazu: Idiotikon, "uf d'Läutsch gah", für «herumstreunen», unsteter, nicht geradlinig verlaufender Bach.
Jahr
Wettbewerb 1. Preis 2002, Fertigstellung 2008
Ort
Leutschenbachstrasse 70
Leutschenpark, Zürich Seebach
CH-8050 Zürich, Seebach Stadt Zürich, Seebach ZH
Auftraggeber
Stadt Zürich, vertreten durch Grün Stadt Zürich
Bauherrschaft
Stadt Zürich, vertreten durch Grün Stadt Zürich
Architekt
Planergemeinschaft Dipol Landschaftsarchitekten, Basel / Christopher T. Hunziker Künstler, Zürich
Auftrag
Internationaler offener Wettbewerb für Teams aus Landschaftsarchitekturbüros und Künstler/innen. Kunst und Tiefbau / Kunst im öffentlichen Raum
Publikationen
2003 ‚Mehr Öffentlichkeit für Wettbewerbe dank 3-D‘, Tec 21, Prof. Peter Petschek, HSR, Prof. Eckart Lange, ETHZ
2004 Architekturführer Zürich 1990–2005: Leutschenlicht und Baumtopf, Verlag Hochparterre, 2004, ISBN 3-909928-02-1
2006 Neue Zürcher Zeitung, "Der Leutschenpark", 11. Nov. 2006
2006 'Zürich', Führer zur neuen Landschaftsarchitektur in Zürich, Edition Garten + Landschaft, Verlag Callwey
2008 TEC 21, SIA Zeitung, Leutschenlicht und Baumtopf, Künstler und Ingenieur, Nr. 35
2008 Neue Zürcher Zeitung, Einweihung Leutschenpark Zürich Seebach, 2. Sept. 2008
2009 amc – Le moniteur Architecture – Actualité Parc à Zürich, Leutschenlicht, No. 189, Juillet 2009, Paris
2009 amc – Le moniteur Architecture – Lumiere – Lighting, 2009, Paris
2009 Landschaftsarchitekturführer Zürich und Winterthur, Edition Scheidegger & Spiess, ISBN 978-3-85881-247-6
2009 Anthos, "Landschaft und Kunst", Leutschenpark, Baumtopf und Leutschenlicht, No. 1. 2009
Bemerkungen
Das städtebauliche Gesamtkonzept Freiraum Leutschenbach wurde vom interdisziplinären Projektteams mit konzeptuell massgebenden Einfluss der Kunstposition entwickelt. Die stark künstlerisch intendierten Projektelemente "Baumtopf" und "Leutschenlicht" wurden als "städtebauliche Installationen" und gesellschaftskritische Erinnerungsskulpturen, als Denkmal für den zwiespältigen gesellschaftlichen Umgang mit Altlasten und der Umwelt, hier Bleiverseuchung und eingedolter Gewässerlauf, entwickelt.
Werk
Baumtopf und Leutschenlicht
(2008)
Künstler:in(en)
Hunziker Christopher T.
Beschreibung
Baumtopf
Um den massiv mit Blei kontaminierten, ehemaligen Schiesshügel (ab 1876) herum baut das Projektteam mit Dipol Landschaftsarchitekten, Basel und Christopher T. Hunziker, Bildender Künstler aus Zürich eine riesige, ringförmige Wand, in die eine Bank aus weissem Beton eingelassen ist. Diese Grossplastik verhindert den Zugang zum schwer mit Bleimunition kontanmienierten, urwaldartig bewachsenen Schiesshügel, der damit heute zu einem seltenen, inselartigen Biotop wurde.
Leutschenlicht
Das ebenfalls vom Künstler Christopher T. Hunziker entworfene Leutschenlicht, eine 170 Meter lange, blau geschwungene Neonlichtlinie schwebt, an den hier tief im Boden fliessenden Leutschenbach erinnernd, zwischen den Baumkronen. Diese auch am Tage ingenieurtechnisch aussergewöhnliche Lichtkunstinstallation wird von weit her, vom Hochhaus SF, sogar von den an- und abfliegenden Flugzeugen aus, als Merkpunkt für das neue Quartier Leutschenbach wahrgenommen.
Material
Baumtopf: Beton, Erdreich, Bäume // Leutschenlicht: Neon, Kunstglas, Schleuderbeton, Stahl, Stahlseil, Elektrik, DMX Steuerung
Technik
Baumtopf: Beton, Erdreich, Bäume // Leutschenlicht: Neon, Kunstglas, Schleuderbeton, Stahl, Stahlseil, Elektrik, DMX Steuerung (Realisation: Westiform AG Schweiz, H. Rutz El. Ing. HTL
Gewicht
Baumtopf: ca, 1200t // Leutschenlicht ca. 30 t
Grösse
Baumtopf: h. 3.55m x B: 25m x L: 65m // Leutschenlicht: Höhe 5.50m x L: 170m
Zugänglichkeit
Der Park und die zwei Installationen sind von allen Seiten zugänglich. Der Baumtopf ist als "terrain close" (verbotenes Land, hortus conclusus) nicht betretbar, oder nur für gut ausgerüstete Kletterer, illegal zugänglich.