Monika Müller realisierte für die geschlossene Abteilung des Zentrum für forensische Psychiatrie drei Zeichnungen aus Graphit. Die erste beginnt mit einem Band oder Geländer, das sich auf Kopfhöhe der BetrachterInnen über die lange Korridorwand zieht und sich beim Abschreiten in eine Meeresfläche verwandelt. Diese ist mit brüchigen Strichen fragmenthaft angedeutet, umfasst aber gerade deshalb die ganze Wand wie überbelichtete Felsformationen oder eine unberührte Schneelandschaft. In der zweiten Station begleiten den Patienten elipsenförmige Elemente, die wie zarte Annemonen in der zur Luft gewordenen Wand zu schweben scheinen. Über die dritte Korridorwand verläuft wiederum eine zarte Linie, die sich in rissige Eisschollen zerdehnt und schliesslich in einen schmalen Kanal aufbricht, in dessen Mitte ein Inselgebilde aus felliger Struktur sitzt. Die Künstlerin bringt damit drei imaginierte Welten in das völlig abgeschottete Leben der Patienten der Forensischen Klinik.