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Himmelstöne

Reto Scheibers Vorgehen erinnert mich an die Arbeitsweise eines Wissenschaftlers: er fixiert einen Ausschnitt des Himmels – ein vermessenes Unterfangen im wahren Sinne des Wortes – und extrahiert einen Einzelaspekt aus einem gigantischen Gebilde, um diesem auf die Spur zu kommen. Er mischt mit Farbe und Pinsel seine entsprechende Farbwahrnehmung eines kleinen Punktes nach. Möglichst objektiv, ohne eine persönliche Interpretation zuzulassen. Die Farben im Himmel erscheinen jedoch nur als Lichtreflexionen, erzeugt durch sehr wechselhafte Lichtverhältnisse.
Hier in der Heilpädagogoischen Schule in Willisau hingegen sehen wir sie mit Pigment und Bindemittel auf Weissputz aufgetragen. Im Himmel erscheinen die Farben nie isoliert, sondern die benachbarten Farben beeinflussen sich zwingendermassen permanent hinsichtlich unserer Wahrnehmung. Wir können sie also am Himmel nie in reiner Form wahrnehmen, wie das Scheibers künstlerische Intervention suggeriert.

A. Widmer, Winterthur, 2009

2009
Spielmatthof 2
CH-6467 Schattdorf UR
Heilpädagogische Schule Willisau
Heilpädagogische Schule Willisau
Reto Scheiber
Jäger|Egli Architekten, Emmenbrücke
Kunst und Bau


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Kunstwerk(e)

Himmelstöne (2009)
Scheiber Reto
Malerei
Eine künstlerische Intervention verteilt auf 4 freistehenden Kubaturen auf 2 Stockwerken der Heilpädagogischen Schule Willisau.
Acryllack auf Weissputz und MDF
Malerei
Öffentliches Gebäude der Stadt Willisau
gut