Beschreibung
Im Zuge der Sanierung des Betagtenheim Altes Kloster Gnadenthal lautete der Kunst am Bau-Auftrag, die grosse Glasscheibe im Foyer des Eingangsbereichs zu gestalten. Die Architekten Ernst und Vital Streiff wünschten einen sogenannt "farblosen" Gestaltungsvorschlag. Bei der Recherche zu der jahrhundertealten Geschichte des Klosters stiess ich im Internet auf den (farbigen) Ausschnitt eines historischen KELCHTUCHES, welches eine ungeklärte Beziehung zum Kloster aufweist. Die Suche nach dem Original blieb erfolglos und gerade das bestätigte mich in der Absicht, mit diesem Motiv die Glasscheibe zu gestalten. Denn wenn die Geschichte nicht wahr ist, so ist sie vielleicht gut erfunden. Laut Roland Barthes lässt sich eine Erinnerung niemals getreu wiedergeben, alles mögliche stellt sich uns dabei in den Weg.
KünstlerIn(en)
Kiss Horváth Monika
Beschreibung
Chalice Veil / Kelchtuch / Kelchvelum
Als Ausgangspunkt für die Gestaltung der Glasscheibe im Foyer des Reussparks zum Alten Kloster Gnadenthal dient eine historische Stickerei, welche der Quelle nach von einer Klosterschwester im Kloster Gnadenthal um 1700 angefertigt worden sein soll. Sie wurde von Jost Ranuntius Segesser von Brunegg für ein Kelchtuch in Auftrag gegeben. An erster Stelle steht der Name der damaligen Zisterzienser Äbtissin Bernarda Kündig von Luzern, der man besonderes Geschick mit dem Goldfaden nachrühmte.
Den Stickerei-Ausschnitt habe ich gestalterisch so überarbeitet, dass er sich als Vorlage für den Glasdruck eignete; ohne Bunttöne und in den Schwarz-Weisstönen kontrastiert. Durch Spiegelung, Drehung und Repetition kommt der ornamentale Charakter des Formenspiels verstärkt zum Ausdruck.
Die horizontalen und vertikalen Ausrichtungen der Komposition nehmen Bezug zu den Gliederungen in der Raumordnung.
Technik
weisser transparenter Digitaldruck auf VSG-Glas
Zugänglichkeit
öffentlich