Weder Historiker noch Kartographen können jemals die Realität reproduzieren, die sie versuchen, dem Leser von Büchern oder Karten zu vermitteln; sie können nur eine Vorstellung, eine Anzahl von Anhaltspunkten, dieser Realität geben.“ (US Historiker Cane Brinton). In gewisser Weise nimmt Uwe Walther diese Aussage durch sein Intervenieren in der ihm eigenen imaginären Realität in den von ihm bemalten 1:25’000 Karten des Bundesamt für Topographie auf: Er ersetzt ein amtlich korrektes und quasi geschütztes Dokument durch eines, in dem eine ortlose Geographie, verschobene Perspektiven und menschliche Eingriffe die gewohnte Ordnung durchbrechen. All dies hat aber nichts zu tun mit chaotischen Erfindungen, und in manchen Fällen scheinen die Interventionen des Künstlers den Wahrheitsgehalt der Karten durch subtile, malerisch illustrative Techniken zu erhöhen. Paradoxerweise entsteht nur dann Verwirrung, wenn durch nähere Betrachtung bekannte Ortsbezeichnungen und kartographische Symbole aufscheinen, die durch die Eingriffe des Künstlers unversehens in abstrakte Formen übergehen. Eine Realität ersetzt die andere. (MARCdePUECHREDON, Basel)
privat, nur auf Anfrage