Mit handelsüblichen Bau-Visierstangen wird ein imaginatives, eigengesetzliches Volumen über der bestehenden Villa und der neu gebauten Filiale der Raiffeisenbank Untersee Rhein angezeigt. Gedankenräume werden damit aktiviert, neue Beziehungen geschaffen, aber auch die Zustandsbeschreibung des Momentanen und dessen Konstruktion hinterfragt. "Raum" ist nicht vermehrbar, sondern eine anthropologische Konstante. Der kulturspezifische Umgang damit ist ein Spiegel unserer Selbst. – Der sitzende Rabe auf der Visierstange; die zufällig hängengebliebene Plastiktüte im Innenraum; das „wachsende Baumvisier“; die zwei ortlosen Texte über Wahrnehmung auf den Fensterscheiben; das abgelehnte Baugesuch für die Visierstangen und die „Erinnerungs-Plakette“ an die Arbeit, hinterfragen das räumliche Regelwerk unserer Gesetztgebung und erweitern die temporäre Qualität der anvisierten Skulptur mit verschieden Geschwindigkeiten, resp. Referenzsystemen. Die Kunst und Bau-Arbeit thematisiert unsere Vorstellung des Beständigen. Die Installation versucht in skizzenhafter Manier über Veränderung nachzudenken und eine Gestalt dafür vorzuschlagen: Die skulpturale Idee will als Konstante gedacht werden, die Visiere sollen infolge ihrer indexikalischen Materialität als permantente Skulptur begriffen werden. YN, 2013
Oeffentlich